Mit einem Verbot aller Kryptowährungen am Horizont, werfen wir einen (sehr kurzen) Blick auf die Geschichte des Krypto-Phänomens in Indien, um zu verstehen, wie wir zu unserer heutigen Situation gekommen sind. Wir sprechen auch mit Krypto-Börsen und Investoren über ihre Pläne im Falle eines generellen Verbots, das Indien von dem abschneiden würde, was heute ein globaler Markt von 214 Milliarden Dollar ist, ganz zu schweigen von den zahlreichen anderen Vorteilen, die der Zugang zu dieser Technologie mit sich bringen würde.
Indien am Scheideweg der Kryptowährungen
Niemand weiß genau wann, aber es wird erwartet, dass die Regierung alle „privaten“ Kryptowährungen in Indien verbieten und gleichzeitig eine souveräne digitale Währung irgendwann „bald“ ankündigen wird. Dies trotz zahlreicher Einsprüche der Industrie und eines gescheiterten Versuchs der Reserve Bank of India, im Jahr 2018 ein Verbot einzuschleichen, indem sie Banken daran hinderte, Krypto zu berühren. Der Oberste Gerichtshof hat dieses Verbot im vergangenen März als verfassungswidrig eingestuft.
Um die anhaltende Kontroverse über Kryptowährungen in Indien zu verstehen, müssen wir untersuchen, wie wir hierher gekommen sind.
2008: Ein Papier mit dem Titel „Bitcoin: A Peer to Peer Electronic Cash System“ wird von einem pseudonymen Entwickler mit dem Namen Satoshi Nakamoto veröffentlicht.
2010: Der erste Verkauf eines Artikels mit Bitcoin findet statt, wobei ein Kunde 10.000 Bitcoin für zwei Pizzen tauscht. Damit wird der Kryptowährung zum ersten Mal ein Geldwert zugeordnet.
2011: Andere Kryptowährungen beginnen zu entstehen, darunter Litecoin, Namecoin und Swiftcoin.
Bitcoin wird in eine Kontroverse verwickelt, weil behauptet wird, dass es im Dark Web unter anderem zum Bezahlen von Waffen und Drogen verwendet wird.
2012-2017: Kryptowährungen gewinnen immer mehr an Zugkraft. Der Preis von Bitcoin schießt von ca. 5 $ Anfang 2012 auf fast 1.000 $ Ende 2017 in die Höhe.
In diesem Zeitraum schießen auch die Kryptowährungsbörsen in Indien wie Pilze aus dem Boden, darunter Zebpay, Coinsecure, Unocoin, Koinex und Pocket Bits.
Es ist auch fast perfekt von zwei RBI-Pressemitteilungen über Kryptowährungen abgeschlossen. In der ersten, datiert vom 24. Dezember 2013, heißt es:
Virtuelle Währungen werden nicht von einer Zentralbank gestützt.
Ihr Wert ist nicht durch einen Vermögenswert untermauert und somit eine Sache der Spekulation.
Der zweite, datiert vom 1. Februar 2017, wiederholt diese Bedenken.
Man kann also davon ausgehen, dass der Krypto-Boom, der auf die Demonetarisierung im Jahr 2016 folgte, eine unbeabsichtigte Folge dieses speziellen Experiments war. Die Betonung des digitalen Zahlungsverkehrs führte zu einer Suche nach Alternativen zum traditionellen Online-Banking und trieb technikaffine Kunden zu Kryptowährungsbörsen.